Zum Inhalt Zum Hauptmenü

WHO-Konzept Gesundheitsförderndes Krankenhaus

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheitsförderung als „[...] Prozess, Personen zu befähigen, mehr Kontrolle über gesundheitsrelevante Faktoren auszuüben und dadurch ihre Gesundheit zu verbessern“ (Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung, WHO, 1986). Das Konzept des Gesundheitsfördernden Krankenhauses der WHO zielt einerseits darauf ab, Patient*innen, Mitarbeiter*innen und Personen im Einzugsgebiet (Region) zu befähigen, selbstbestimmter mit ihrer Gesundheit umzugehen (Personen- oder Verhaltensansatz). Anderseits sollen die Rahmenbedingungen für Gesundheit im Krankenhaus und in der Region verbessert werden (Setting- oder Verhältnisansatz).

Wien als Pionierstadt

Wien ist bei der Entwicklung der Gesundheitsförderung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen eine Pionierstadt: Im Rahmen des WHO Projekts „Gesundheit und Krankenhaus“ wurde 1989 das erste WHO-Modellprojekt für Gesundheitsförderung an der Krankenanstalt Rudolfstiftung (seit 2020 „Klinik Landstraße“) etabliert. Darauf aufbauend wurde 1993 das Europäische Pilotkrankenhausprojekt Gesundheitsfördernder Krankenhäuser gegründet (20 teilnehmende Spitäler aus 11 Staaten). Inzwischen gibt es zahlreiche nationale und regionale Netzwerke Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen sowie einzelne Mitgliedseinrichtungen weltweit. Diese sind im Internationalen Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen organisiert. Österreich ist seit Beginn durch das Österreichische Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG) vertreten.

Gründung eines regionalen Netzwerks in Wien

Als erste regionale Struktur in Österreich wurde im Jahr 2000 das Wiener Informationsnetzwerk „Gesundheitsförderung in Wiener Spitälern und Pflegeeinrichtungen“ ins Leben gerufen. Ein Novum war damals die Integration von Pflege- und Senior*innen-Einrichtungen. 2007 folgte die Gründung der Wiener Allianz für Gesundheitsförderung in Gesundheitseinrichtungen: Große Träger des stationären Gesundheitswesens besiegelten ihre Zusammenarbeit mit einer Kooperationsvereinbarung und gestalten die Aktivitäten seither aktiv mit.

Gesundheitsförderung im Gesundheitswesen entwickelte sich über die Jahre – international und in Wien – zu einer viel beachteten Strategie, die Gesundheitseinrichtungen dabei unterstützt, aktuelle Herausforderungen zu meistern. Dies zeigt sich an zahlreichen umgesetzten Maßnahmen und Initiativen. Gesundheitsförderungsprojekte werden auf Hausebene heute nahezu in allen Wiener Gesundheitseinrichtungen durchgeführt. Träger etablieren Zielsysteme und Strukturen für die nachhaltige Umsetzung von Gesundheitsförderung.

Die Wiener Allianz für Gesundheitsförderung in Gesundheitseinrichtungen ermöglicht es, erfolgreiche Ansätze sichtbar zu machen und einen systematischen Erfahrungs- und Wissensaustausch zu organisieren.